HOMEOFFICE: Die rechtliche Situation
Als Arbeitgeber und als Beschäftigte haben Sie es im Homeoffice und beim mobilen Arbeiten mit mehreren Rechtsgebieten zu tun: Datenschutz und Informationssicherheit, Arbeits- und Elektrosicherheit, Haftungsfragen und Arbeitsrecht. In diesem Artikel stellen wir Ihnen Beispiele vor.
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HAFTUNGSRECHT / MITVERSCHULDEN
NACH § 254 BGB
Wenn es bei der Tätigkeit im Homeoffice zu Verlusten oder Beschädigungen kommt, werden haftungsrechtliche Fragen relevant. Drei Beispiele erläutern dies.
Private IT-Infrastruktur wird zum Einfallstor für Hacker
Cyberkriminelle spezialisieren sich mehr und mehr darauf, Beschäftigte im Homeoffice auszuspionieren oder Informationen zu entwenden. Wer haftet? Im schlimmsten Fall werden Unternehmen für gestohlene Informationen gegenüber ihren Kunden haftbar gemacht. Beschäftigte, deren private IT-Infrastruktur gehackt wurde, können bei grob fahrlässigem Verhalten in Regress genommen werden.
Einbruch in beruflich genutzte Privaträume
Sie wollten nur kurz etwas einkaufen gehen und haben den Firmenlaptop angeschaltet gelassen. Während Sie abwesend sind, nutzen Einbrecher die Gelegenheit, bei Ihnen einzubrechen und entwenden den Dienstrechner. Ihr Arbeitgeber muss möglicherweise einen teuren datenschutzrechtlichen Zwischenfall melden. Als Beschäftigte können Sie in Regress genommen werden, wenn die Sicherung Ihrer Wohnung nicht ausreichend war.
Die Katze auf der Tastatur
Katzen lieben Computertasturen. Zum einen, weil sie warm sind, zum anderen, weil sie sich perfekt zum Spielen eignen. Wertvolle Daten werden gelöscht, im schlimmsten Fall sogar das Eigentum des Arbeitgebers beschädigt. Wer haftet?
RECHTSGEBIET 2: Datenschutz
Der Datenschutz nach den strengen Vorschriften der DSGVO gilt auch im Homeoffice. Arbeitgeber und Beschäftigte trifft gleichermaßen ein Risiko: Als Unternehmen hat sich der Arbeitgeber (häufig versehen mit Konventionalstrafen) dazu verpflichtet, höchste Datenschutzstandards einzuhalten. Außerdem drohen Bußgelder bei Verletzungen gegen Datenschutzrichtlinien. Als Beschäftigte sind Sie dazu angehalten, in Ihrem Homeoffice alle Maßnahmen zu ergreifen, damit keinesfalls personenbezogene Daten in die falschen Hände geraten. Im Falle einer Überprüfung oder eines Datenschutzvorfalls müssen Sie die getroffenen Maßnahmen schriftlich dokumentieren.
Der Schulfreund ist zu Besuch
Ihre Kinder bringen Schulfreunde mit nach Hause, die sich neugierig in Ihrem Arbeitszimmer umsehen. Liegen dort zufällig personenbezogene Daten oder ist der Bildschirm frei einsehbar? Dann liegt ein Datenschutzverstoß vor, den Sie Ihrem Datenschutzbeauftragten melden müssten. Kommt es in Ihrem Unternehmen häufiger zu solchen Verstößen, ist Ihr Datenschutzbeauftragter gesetzlich dazu angehalten, dies zu melden.
Kundendaten auf dem Privatrechner
Computer im Büro heruntergefahren, schnell zu Hause an wichtigen Dateien weitergearbeitet. Natürlich auf dem privaten Rechner. Kundendaten gelangen unverschlüsselt auf das gleiche Laufwerk wie Familienfotos und die Hausaufgaben Ihrer Kinder. Ein klarer datenschutzrechtlicher Verstoß.
Der neue WG-Mitbewohner
Weil die Mietpreise so hoch sind, beziehen Ihre jüngeren Beschäftigten ein Zimmer in einer WG. Ein neuer WG-Mitbewohner ist eingezogen und bringt seine Bekannten mit. Bei der Einweihungsparty wird selbstverständlich die gesamte Wohnung genutzt, dabei erhalten Unbekannte Zugang zu personenbezogenen Daten.
Als Arbeitgeber möchten Sie keinesfalls tief in die Privatsphäre Ihrer Beschäftigten eindringen. Und trotzdem brauchen Sie klare Zusicherungen, damit Ihnen später keine mangelnde Aufsichtspflicht vorgeworfen werden kann. Dazu dient der Homeoffice Sicherheitscheck.
RECHTSGEBIET 3: Arbeitssicherheit und -schutz
Nach §5 Arbeitsschutzgesetz haben Unternehmen gegenüber ihren Beschäftigten Schutz- und Vorsorgepflichten, unabhängig davon, ob diese im Büro oder zu Hause arbeiten. Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung im Homeoffice Ihrer Beschäftigten durchzuführen. Bei einer Kontrolle durch die Berufsgenossenschaften hätte dies bei einer Nichtbeachtung der Pflichten zunächst die Androhung von Bußgeldern, dann mögliche Bußgelder zur Folge.
Stolpern beim dienstlichen Telefonat
Während eines Telefonats mit Kollegen und Kolleginnen stolpern Sie über Kabel, angelieferte Pakete oder Spielzeug Ihrer Kinder. Sie fallen hin, verletzen sich und müssen behandelt werden. Eigentlich ein Fall für die Berufsgenossenschaft, denn es handelt sich hier um einen Arbeitsunfall. Doch lag eine Gefährdungsbeurteilung Ihres Homeoffice vor? Hätte man die Gefahren erkennen können? Der Fall ist nicht unwahrscheinlich, schließlich zählen Unfälle im Haushalt zu den häufigsten Unfallursachen.
Der Schmorbrand des Ladegeräts
Im Rahmen der betrieblichen Vorsorge sind Arbeitgeber regelmäßig dazu verpflichtet Elektrogeräte auf ihre Funktionstüchtigkeit hin zu überprüfen. Gerade bei Geräten, die mobil genutzt werden, erhöht sich die Gefahr von Schmorbränden durch das häufige Ein- und Auspacken sowie Erschütterungen. Dies kann Brände zur Folge haben (eine haftungsrechtliche Frage), aber auch Ihre Gesundheit beeinträchtigen. Was tun? Wer ist schuld? Wie hätte man das verhindern können? Durch den Homeoffice Sicherheitscheck.
Rückenschaden durch lange sitzende Tätigkeit im Homeoffice
An Ihrem Arbeitsplatz ist Ihr Arbeitgeber verpflichtet auf die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes zu achten. Dazu gehörende rückenschonende Sitzgelegenheiten, eine ausreichende Beleuchtung sowie Vorschriften zur Arbeit am Bildschirm. Zuhause sitzen oder stehen Sie, wie Sie möchten. Das ist so lange kein Problem, bis Sie in einigen Jahren nach einer Übernahme von Behandlungskosten für erlittene Rückenschäden fragen. Spätestens dann werden Arbeitgeber und Beschäftigte gleichermaßen gefragt, wie Sie präventiv sichergestellt haben, dass es zu keinen Rückenschäden durch falsche Sitzhaltungen kommt.
Der Homeoffice Sicherheitscheck hilft Ihnen, eine schnelle und einfache verbindliche Abfrage möglicher Gefährdungen für Arbeitssicherheit und Gesundheit von Beschäftigten vorzunehmen. Sowohl bei Kontrollen durch die Berufsgenossenschaft als auch im Fall von Unfällen oder gesundheitlichen Schäden können Sie jederzeit die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung nach §5 Arbeitsschutzgesetz dokumentieren.
HOMEOFFICE SICHERHEITSCHECK:
Instrument für umfassende, rechtliche Betrachtung
Die revisionssichere Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen ist für Arbeitsgeber und Beschäftigte gleichermaßen herausfordernd. Sie bräuchten eigentlich eine Beratung und eine Zusammenarbeit mit mehreren unterschiedlichen Expert*innen.
Doch Kontrollen – beispielsweise durch eine Fachkraft für Arbeitssicherheit oder einen Datenschutzbeauftragten – bei Beschäftigten zu Hause sind für Unternehmen weder finanziell noch organisatorisch leistbar. Der Homeoffice Sicherheitscheck ist eine schnelle, preiswerte und rechtssichere Lösung, mit der Sie als Arbeitgeber und als Beschäftigte Ihren rechtlichen Verpflichtungen und Ihren Dokumentationspflichten nachkommen können.